Der Hochzeitsgottesdienst

Kirche und Location sind reserviert, die Einladungen geschrieben: Jetzt wird es ernst, Ihre Hochzeit rückt näher. Aber was geschieht eigentlich im Gottesdienst?

Das Wichtigste: Sie beide geben sich in diesem Gottesdienst das Versprechen, miteinander durch gute und schlechte Zeiten, durch dick und dünn zu gehen. Zu diesem „Ja“ zueinander sagt Gott sein „Ja". Das geschieht mit dem Hochzeitssegen.
Alles andere in diesem Gottesdienst bereitet diesen Moment vor oder umrahmt ihn:

Der Einzug unterstreicht, dass das ein ganz besonderer Moment in ihrer beider Leben ist.
Die Lieder und Gebete sprechen von der Freude über ihre Liebe und erbitten Gottes Schutz. Selbstgewählte Musikstücke erinnern Sie an Ihren gemeinsamen Weg.
Verschiedene Lesungen aus der Bibel sprechen davon, dass die Liebe von Gott ist, und machen Mut dazu, sich treu zu bleiben. In manchen Gottesdiensten wird zusätzlich zur biblischen Lesung auch ein Text aus der Literatur vorgetragen.
In der Predigt geht es um Sie, Ihre Beziehung, ihre gemeinsame Geschichte und um Gottes Zuspruch für Sie und alle Liebenden. Hier wird auch der Trauspruch, den Sie im Traugespräch mit der Pfarrerin/dem Pfarrer besprochen haben, zur Geltung kommen.
Eine eher neuere Tradition in der evangelischen Kirche ist das Anzünden einer Hochzeitskerze im Gottesdienst.
In den Fürbitten wendet sich der Blick von dem Brautpaar auf andere: Hier kann für die Eltern, für Liebende oder für Menschen und Situationen, die der Hochzeitsgesellschaft besonders am Herzen liegen, gebetet werden. Mit dem Segen für alle Anwesenden und dem Auszug geht die kirchliche Hochzeit in die Feier über.

Ein klassischer Ablauf könnte so aussehen – wird aber gelegentlich verändert oder angereichert:

  • Einzug mit Musik
  • Begrüßung – Lied
  • Gebet – Lesung – Predigt
  • Lied/Musik
  • Schriftworte zur Ehe
  • Hochzeitsversprechen – Ringwechsel
  • Segen für das Paar - Lied/Musik
  • Fürbitten – Vaterunser – Segen
  • Auszug mit Musik

Beteiligung erwünscht
Für den Gottesdienst gilt: Je mehr sich die Festgemeinde am Gottesdienst beteiligt, desto persönlicher und schöner wird er. Gerade die Trauzeugen, die in der Evangelischen Kirche keine kirchenrechtliche Funktion haben, können hier aktiv werden. Das Brautpaar kann Lieder, Bibeltexte, Trauspruch und Gebete auswählen. In Fürbitten und Musikstücke können sich Freunde und Verwandte im Gottesdienst einbringen. Bitte besprechen Sie in jedem Fall so früh wie möglich Ihre Vorstellung mit Ihrer Pfarrerin, Ihrem Pfarrer.

Doris Wild, Segen Servicestelle Südbayern

Die Trauung mitgestalten

"Wir schauen gemeinsam, was zu dem Brautpaar und der Trauung passt."

Doris Wild, Segen Servicestelle Südbayern

Nachweis: Fabian Heinz, Fabienne Roth

Wer macht eigentlich die Programme?

Liedblatt in Kirchenbänken

Normalerweise reicht für einen Gottesdienst das Gesangbuch aus. Viele Paare möchten an Ihrer Hochzeit jedoch ein besonders schönes "Programmblatt" haben – auch für Gäste, denen die Liturgie der Gemeinde fremd ist. Diese Liedblätter werden allerdings nicht von der Kirchengemeinde gestellt. Ein Tipp: Bitten Sie Freunde oder Verwandte, für Sie das Liedblatt zu gestalten. Diese bieten Ihnen sicher gern ihre Hilfe an und entlasten Sie damit.

04.05.2022

Anne Lüters