Unseren Traugottesdienst gestalten

Der Termin steht fest, und die Gäste sind eingeladen. Jetzt geht es an die Feinplanung. Welche Lesungen und Fürbitten passen am besten? Eine kurze Zusammenstellung.

Nach dem Traugespräch liegt oft eine lange To-do-Liste auf dem Tisch: Kirchenschmuck organisieren, Liedblätter drucken, Fürbitten verteilen und und und… Welche Lesungen kommen in Frage? Und wo nimmt man Fürbitten her?

Die biblischen Lesungen
An verschiedenen Stellen der kirchlichen Hochzeit werden Texte aus dem Alten und Neuen Testament verlesen: ein Psalm zum Lob Gottes, die Lesung vor der Predigt (der eigentliche „Hochzeitstext“) und Schriftworte, die Bedeutung und Verbindlichkeit der Ehe in Erinnerung rufen. Gemeinsam mit der Pfarrerin oder dem Pfarrer kann das Ehepaar beraten, welche Lesungen am besten zu seinem Gottesdienst passen.

Oft ist es gar nicht leicht auszudrücken, was man empfindet, woran man glaubt, worauf man hofft. Zum Glück müssen wir nicht alles neu erfinden. Psalmen sind Gebete, in denen Menschen seit Jahrhunderten ihren Dank oder ihre Klage gegenüber Gott, ihre Sehnsucht und ihre Hoffnung wiederfinden.

Hier einige Beispiele:
Gott, mein Herz ist bereit, ich will singen und spielen.
Wach auf, meine Seele! Wacht auf, Psalter und Harfe! Ich will das Morgenrot wecken.
Ich will dir danken, Herr, unter den Völkern, ich will dir lobsingen unter den Leuten.
Denn deine Gnade reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Treue, so weit die Wolken gehen.
Psalm 108, 2-5

Herr, deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Deine Gerechtigkeit steht wie die Berge Gottes und dein Recht wie die große Tiefe.
Herr, du hilfst Menschen und Tieren. Wie köstlich ist deine Güte, Gott,
dass Menschenkinder unter dem Schatten deiner Flügel Zuflucht haben!
Sie werden satt von den reichen Gütern deines Hauses, und du tränkst sie mit Wonne wie mit einem Strom. Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, und in deinem Lichte sehen wir das Licht.
Psalm 36, 6-10

Das ist ein köstlich Ding, dem HERRN danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster,
des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen
auf dem Psalter mit zehn Saiten, mit Spielen auf der Harfe.
Denn, HERR, du lässest mich fröhlich singen von deinen Werken, und ich rühme die Taten deiner Hände. HERR, wie sind deine Werke so groß! Deine Gedanken sind sehr tief.
Ein Törichter glaubt das nicht, und ein Narr begreift es nicht.
Der Gerechte wird grünen wie ein Palmbaum, er wird wachsen wie eine Zeder auf dem Libanon.
Die gepflanzt sind im Hause des HERRN, werden in den Vorhöfen unsres Gottes grünen.
Und wenn sie auch alt werden, werden sie dennoch blühen, fruchtbar und frisch sein,
dass sie verkündigen, wie der HERR es recht macht; er ist mein Fels und kein Unrecht ist an ihm.
Ps 92, 2-7. 13-16

Der Lesungstext vor der Predigt steht meist im Zusammenhang mit dem vom Paar gewählten Trauspruch: Er gibt den Kontext wieder, dem der Spruch entnommen ist, oder eine Bibelstelle, die den Trauspruch ausdeutet und ergänzt.

Hier einige Vorschläge für Trautexte:
Wenn ich mit Menschen- und mit Engelzungen redete und hätte die Liebe nicht, so wäre ich ein tönendes Erz oder eine klingende Schelle. Und wenn ich prophetisch reden könnte und wüsste alle Geheimnisse und alle Erkenntnis und hätte allen Glauben, sodass ich Berge versetzen könnte, und hätte die Liebe nicht, so wäre ich nichts. Und wenn ich alle meine Habe den Armen gäbe und ließe meinen Leib verbrennen und hätte die Liebe nicht, so wäre mir's nichts nütze.
Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie lässt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.
Die Liebe hört niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden aufhören wird und die Erkenntnis aufhören wird. Denn unser Wissen ist Stückwerk und unser prophetisches Reden ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stückwerk aufhören. Als ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind und dachte wie ein Kind und war klug wie ein Kind; als ich aber ein Mann wurde, tat ich ab, was kindlich war. Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin.
Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
1. Kor 13,1-13

So ist's ja besser zu zweien als allein; denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe. Fällt einer von
ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf. Weh dem, der allein ist, wenn er fällt! Dann ist kein anderer
da, der ihm aufhilft. Auch, wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich; wie kann ein
Einzelner warm werden? Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen, und
eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei.
Pred 4, 9-1

Wie ein Apfelbaum unter den wilden Bäumen, so ist mein Freund unter den Jünglingen. Unter seinem Schatten zu sitzen begehre ich, und seine Frucht ist meinem Gaumen süß. Er führt mich in den Weinkeller, und die Liebe ist sein Zeichen über mir. Er erquickt mich mit Traubenkuchen und labt mich mit Äpfeln; denn ich bin krank vor Liebe. Seine Linke liegt unter meinem Haupte, und seine Rechte herzt mich.
Ich beschwöre euch, ihr Töchter Jerusalems, bei den Gazellen oder bei den Hinden auf dem Felde, dass ihr die Liebe nicht aufweckt und nicht stört, bis es ihr selbst gefällt.
Da ist die Stimme meines Freundes! Siehe, er kommt und hüpft über die Berge und springt über die Hügel. Mein Freund gleicht einer Gazelle oder einem jungen Hirsch. Siehe, er steht hinter unsrer Wand und sieht durchs Fenster und blickt durchs Gitter. Mein Freund antwortet und spricht zu mir: Steh auf, meine Freundin, meine Schöne, und komm her! Denn siehe, der Winter ist vergangen, der Regen ist vorbei und dahin.
Die Blumen sind aufgegangen im Lande, der Lenz ist herbeigekommen, und die Turteltaube lässt sich hören in unserm Lande. Der Feigenbaum hat Knoten gewonnen, und die Reben duften mit ihren Blüten. Steh auf, meine Freundin, und komm, meine Schöne, komm her! Meine Taube in den Felsklüften, im Versteck der Felswand, zeige mir deine Gestalt, lass mich hören deine Stimme; denn deine Stimme ist süß, und deine Gestalt ist lieblich. Hld. 2,3 – 14

Jesus Christus sagt: Sorgt nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht
um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der
Leib mehr als die Kleidung? Seht die Vögel unter dem Himmel an: sie säen nicht, sie ernten
nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen; und euer himmlischer Vater ernährt sie doch. Seid
ihr denn nicht viel mehr als sie? Wer ist unter euch, der seines Lebens Länge eine Spanne
zusetzen könnte, wie sehr er sich auch darum sorgt? Und warum sorgt ihr euch um die
Kleidung? Schaut die Lilien auf dem Feld an, wie sie wachsen: sie arbeiten nicht, auch spinnen
sie nicht. Ich sage euch, dass auch Salomo in aller seiner Herrlichkeit nicht gekleidet gewesen
ist wie eine von ihnen. Wenn nun Gott das Gras auf dem Feld so kleidet, das doch heute steht
und morgen in den Ofen geworfen wird: Sollte er das nicht viel mehr für euch tun, ihr
Kleingläubigen? Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden
wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer
himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes
und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen. Darum sorgt nicht für morgen,
denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen.
Mt 6, 25-34

Jesus Christus spricht: Wie mich mein Vater liebt, so liebe ich euch auch. Bleibt in meiner
Liebe! Wenn ihr meine Gebote haltet, so bleibt ihr in meiner Liebe, wie ich meines Vaters
Gebote halte und bleibe in seiner Liebe. Das sage ich euch, damit meine Freude in euch bleibe
und eure Freude vollkommen werde. Das ist mein Gebot, dass ihr euch untereinander liebt,
wie ich euch liebe. Niemand hat größere Liebe als die, dass er sein Leben lässt für seine
Freunde. Ihr seid meine Freunde, wenn ihr tut, was ich euch gebiete. Ich sage hinfort nicht,
dass ihr Knechte seid; denn ein Knecht weiß nicht, was sein Herr tut. Euch aber habe ich
gesagt, dass ihr Freunde seid; denn alles, was ich von meinem Vater gehört habe, habe ich
euch kundgetan. Nicht ihr habt mich erwählt, sondern ich habe euch erwählt und bestimmt,
dass ihr hingeht und Frucht bringt und eure Frucht bleibt, damit, wenn ihr den Vater bittet in
meinem Namen, er's euch gebe. Das gebiete ich euch, dass ihr euch untereinander liebt.
Joh 15,9-17

Ist nun bei euch Ermahnung in Christus, ist Trost der Liebe, ist Gemeinschaft des Geistes, ist
herzliche Liebe und Barmherzigkeit, so macht meine Freude dadurch vollkommen, dass ihr
eines Sinnes seid, gleiche Liebe habt, einmütig und einträchtig seid. Tut nichts aus Eigennutz
oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst,
und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. Seid so
unter euch gesinnt, wie es auch der Gemeinschaft in Christus Jesus entspricht.
Phil 2,1-5

 

Diese Zusammenstellung an Bibelworten dient der Vergewisserung und der Verankerung der Ehe in der biblischen Botschaft.

Folgende Texte sind empfohlen:
Gott der HERR sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei; ich will ihm eine Gehilfin machen, die um ihn sei.
1.Mos 2, 18

Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. Gott schuf den Menschen zu seinem Bilde, zum Bilde Gottes schuf er ihn; und schuf sie als Mann und Frau. Und Gott segnete sie und sprach zu ihnen: Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde. Und Gott sah an alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut.
1. Mos 1,1.27-28a.31a

Gott, der im Anfang den Menschen geschaffen hat, schuf sie als Mann und Frau und sprach: „Darum wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und an seiner Frau hängen, und die zwei werden ein Fleisch sein.“ So sind sie nun nicht mehr zwei, sondern ein Fleisch. Was nun Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden!
Mt 19,4-6

Zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit. Und der Friede Christi, zu dem ihr auch berufen seid in einem Leibe, regiere in euren Herzen; und seid dankbar. Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: Lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit; mit Psalmen, Lobgesängen und geistlichen Liedern singt Gott dankbar in euren Herzen. Und alles, was ihr tut mit Worten oder mit Werken, das tut alles im Namen des Herrn Jesus und dankt Gott, dem Vater, durch ihn.
Kol 3, 12-16a.17

Der Gott aber der Geduld und des Trostes gebe euch,
dass ihr einträchtig gesinnt seid untereinander, Jesus Christus gemäß, damit ihr einmütig mit
einem Munde Gott lobt, den Vater unseres Herrn Jesus Christus. Darum nehmt einander an, wie Christus euch angenommen hat zu Gottes Lob.
Römer 15, 5-7

Texte und Gedichte
Wie die biblischen Autoren damals, so finden auch heute Menschen Worte für die großartige Erfahrung der Liebe. Gerade bei einer Hochzeit fallen solche Worte auf fruchtbaren Boden. Wir möchten, dass das gemeinsame Leben des Brautpaars gelingt, und sehen auf unsere eigenen Beziehungen. Es gibt eine Vielzahl von Geschichten und Gedichten, beispielsweise von Erich Fried („Was es ist“ - siehe Video), Bertold Brecht („Morgens und abends zu lesen“), Martin Buber ("Wie man die Menschen lieben soll") und Reiner Kunze („Rudern zwei“), die gern auch bei Hochzeitsfesten verlesen werden.

"Was es ist" von Erich Fried, Rezitation: Katja Riemann, Piano: Inna Surzhenko

Ich will ...
... dich lieben, ohne dich einzuengen;
... dich wertschätzen, ohne dich zu bewerten;
... dich ernst nehmen, ohne dich auf etwas festzulegen;
... zu dir kommen, ohne mich dir aufzudrängen;
... dich einladen, ohne Forderungen an dich zu stellen;
... dir etwas schenken, ohne Erwartungen daran zu knüpfen;
... von dir Abschied nehmen, ohne Wesentliches versäumt zu haben;
... dir meine Gefühle mitteilen, ohne dich für sie verantwortlich zu machen;
... dich informieren, ohne dich zu belehren;
... dir helfen, ohne dich klein zu machen;
... mich um dich kümmern, ohne dich verändern zu wollen;
... mich an dir freuen, so wie du bist.
Quelle unbekannt

In dieser Stunde fanden wir uns. Man geht so lange nebeneinander her, jeder in seinem Schweigen befangen, oder man wechselt Worte, denen man nichts mitgibt. Da kommt die Stunde der Gefahr, man sucht Schulterfühlung und entdeckt, dass man zusammengehört. Diese Entdeckung anderer bewusster Wesenheiten weitet den Menschen. Man sieht sich an mit lächelndem Verstehen. Es ist einem zumute wie dem befreiten Gefangenen, der staunend die Unendlichkeit des Meeres erkennt.
Antoine de Saint-Exupéry, Terre des Hommes (Wind, Sand und Sterne)

Als ich geheiratet habe, fand meine Frau schön, dass ich so schlank und durchtrainiert war.
Beim Klettern in den Bergen sagt sie mir: Ich liebe dich, du bist so athletisch.
Dann habe ich einen Bürojob angetreten, viel zu Hause rumgelegen, zugenommen. Ich bekomme einen Bierbauch. Keine großen Muckis mehr.
Ich mag deinen Bauch, sagt meine Frau, ich liebe dich so. Sie strahlt mich an.
Mit Mitte vierzig packt mich dieses Midlifedingsda. Ich mache wieder Sport, trainiere mir die Pfunde ab und die Muskeln wieder an.
Boah, du bist vielleicht ein Muskelmann, sagt meine Frau, ich liebe dich so.
Ich denke nach, und dann weiß ich es: Meine Frau liebt mich, egal wie ich ausschaue. Sie vergibt mir immer auch meine Macken und Fehler. Sie liebt mich, wie ich bin. Sie liebt mich, wie Gott mich gemacht hat.
Das trägt auch über Streite hinweg, über schwierige Phasen. Dieses Wissen: Da ist jemand, der dich trotz allem bedingungslos liebt. Irgendwie himmlisch.
Ich möchte tanzen, den Eifelturm küssen, den Atlantik durchkraulen...
Welches Glück, den Lebensmenschen gefunden zu haben.
Felix Leibrock, Pfarrer, Geschäftsführer des Evangelischen Bildungswerk München e.V.

Selig, die aufmerksam sind und dem anderen zuhören;
Sie werden immer mehr zueinander gehören.
Selig, die eigene Schwächen akzeptieren und die des anderen zu verstehen suchen;
Sie werden Angst abbauen und Vertrauen gewinnen.
Selig, die über sich selbst lachen können;
Sie werden frei und gelöst mit anderen leben.
Selig, die sich immer mehr einfühlen in den anderen;
Ihre Liebe geht unter die Haut.
Selig, die sich öffnen für die Eigenarten des anderen;
Sie werden überrascht eine neue Welt wahrnehmen.
Selig, die sich trotz aller Enttäuschungen treu bleiben;
Gott hält zu ihnen und schaut sie freundlich an.
Selig, die sich mit all ihren Sinnen liebkosen;
Im Reigen der Sinne ist Gott mit im Spiel.
Selig, die sich hingeben, um den Partner glücklich zu machen;
Sie werden dankbar seine Liebe spüren.
Gott liebt die Zärtlichen.
Er nimmt sie in Schutz wie ein guter Freund.
Quelle unbekannt

Vereint seid ihr geboren, und vereint sollt ihr bleiben immerdar.
Ihr bleibt vereint, wenn die weißen Flügel des Todes eure Tage scheiden.
Wahrlich, ihr bleibt vereint selbst im Schweigen von Gottes Gedenken.

Doch lasset Raum zwischen eurem Beinandersein, und lasset Wind und Himmel tanzen zwischen euch.
Liebet einander, doch macht die Liebe nicht zur Fessel:
Schaffet eher daraus ein webendes Meer zwischen den Ufern eurer Seelen.
Füllet einander den Kelch, doch trinket nicht aus einem Kelche.
Gebet einander von eurem Brote, doch esset nicht vom gleichen Laibe.
Singet und tanzet zusammen und seid fröhlich, doch lasset jeden von euch allein sein.
Gleich wie die Saiten einer Laute allein sind, erbeben sie auch von derselben Musik.
Gebet einander eure Herzen, doch nicht in des andern Verwahr.
Denn nur die Hand des Lebens vermag eure Herzen zu fassen.

Und stehet beieinander, doch nicht zu nahe beieinander:
Denn die Säulen des Tempels stehen einzeln.
Und Eichbaum und Zypresse wachsen nicht im gegenseitigen Schatten.
Khalil Gibran

Und der kleine Prinz kam zum Fuchs zurück. „Adieu“ sagte er ... „Adieu“, sagte der Fuchs. „Hier ist mein Geheimnis. Es ist ganz einfach: Man sieht nur mit dem Herzen gut. Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar.“„Das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar“, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken. „Die Zeit, die du für deine Rose verloren hast, sie macht deine Rose so wichtig.“ „Die Zeit, die ich für meine Rose verloren habe...“, sagte der kleine Prinz, um es sich zu merken. „Die Menschen haben diese Wahrheit vergessen“, sagte der Fuchs. „Aber du darfst sie nicht vergessen. Du bist zeitlebens für das verantwortlich, was du dir vertraut gemacht hast. Du bist für deine Rose verantwortlich...“. „Ich bin für meine Rose verantwortlich ...“, wiederholte der kleine Prinz, um es sich zu merken.
Antoine de Saint-Exupery: „Der kleine Prinz“

Wie soll ich meine Seele halten, daß
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Geiger hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Rainer Maria Rilke

Das Licht der Sonne scheine auf euren Fenstersims.
Euer Herz sei voller Zuversicht,
dass nach jedem Gewitter ein Regenbogen am Himmel steht.
Der Tag sei euch freundlich,
die Nacht euch wohlgesonnen.
Die starke Hand eines Freundes möge euch halten,
und Gott möge euer Herz erfüllen mit Freude und glücklichem Sinn.
Irischer Segen

Fürbitten formulieren
Die Fürbitten sind der Ort, an dem Freunde und Familienmitglieder mit ihren Wünschen und Bitten für das Paar zu Wort kommen. Gleichzeitig weitet das Gebet den Blick von dem Paar auf andere Paare, Menschen in Notsituationen, die Welt. Es ist immer etwas Besonderes, wenn die Beteiligten die Fürbitten selbst formulieren. Folgende Fragen können beim Formulieren helfen:
Was wünschen wir dem Paar (Gesundheit, Freunde, offenes Herz, Glauben, Familie, …)?
Für welche Menschen können wir heute beten (Paare in Schwierigkeiten, alte und junge Paare, kranke, einsame, unglückliche Menschen...)?
Was wünschen wir uns für unsere Erde (friedliches Miteinander, Sicherheit für Familien und Kinder, lebenswerte Umwelt …)?

PfarerrIN: Lasst uns beten zu Gott unserem Vater, der die Liebe ist:

Für x und y: Dass sie unter deinem Schutz zum Glück eines gemeinsamen Lebens finden, dass ihre Liebe durch all die Jahre ihres Lebens zunimmt, dass sie auch in schwierigen Entscheidungen zueinander stehen.

Alle: Herr, erbarme dich.

Dass sie für einander den Blick der Liebe behalten, das rechte Wort, die helfende Hand und auch in den Stunden der Einsamkeit die Kraft, für einander da zu sein.

Alle: Herr, erbarme dich.

Für ihre Eltern, ihre Familien und für alle, die ihnen in Freundschaft verbunden sind, dass du sie in gegenseitiger Liebe und Dankbarkeit erhältst.

Alle: Herr, erbarme dich.

Für alle, die sich einmal das Jawort gegeben haben, dass sie in Freud und Leid zusammenstehen und einander die Lasten des Lebens tragen helfen.

Alle: Herr, erbarme dich.

Gott, deine Güte ist größer als unser Herz. Lass uns alle erfahren, dass du mehr schenkst, als wir einander wünschen können. Amen.

Herr unser Gott, In Jesus Christus hast du uns deine Liebe geschenkt. In ihm hast du uns einen Raum eröffnet, in dem wir leben und lieben können.

Wir bitten dich für x und y: Erhalte sie im Kraftfeld deiner Liebe: Lass ihre Beziehung stark und lebendig bleiben, im Geben und Empfangen, im Halten und Lassen, im Streiten und Versöhnen, und lass sie zueinander stehen alle Tage ihres Lebens.

Öffne ihnen den Raum, in dem sie leben und lieben können.

Wir bitten dich für die Eltern und Familien des Paares. Hilf ihnen, die beiden loszulassen, damit sie ihre eigenen Wege gehen können. Lass sie bereit sein für ein neues Miteinander.

Öffne ihnen den Raum, in dem sie leben und lieben können.

Wir bitten dich auch für Paare, die es schwer miteinander haben, deren Partnerschaft gefährdet ist. Schenke ihnen einen neuen Anfang.

Öffne ihnen den Raum, in dem sie leben und lieben können

Wir bitten dich für Menschen die Angst haben, sich zu binden, denen die Verantwortung zu groß scheint. Gib ihnen den Mut, sich auf jemanden einzulassen.

Öffne ihnen den Raum, in dem sie leben und lieben können.

Wir bitten dich für Menschen, die allein sind und sich einsam fühlen. Sei du ihnen nahe und lass sie Anschluss finden. Schenke ihnen eine Gemeinschaft, in der sie angenommen sind.

Öffne ihnen den Raum, in dem sie leben und lieben können.

Wir bitten dich für uns alle mit unseren Sehnsüchten und Wünschen nach Liebe und Zugehörigkeit.

Öffne uns den Raum, in dem wir leben und lieben können.

Amen.

Herr, unser Gott, wir danken dir: Du führst Mann und Frau zueinander und verbindest sie in der Ehe. Du segnest ihre Gemeinschaft und lässt neues Leben aus ihr erwachsen. Du schenkst uns Geborgenheit in unserer Familie.

Wir bitten dich: Gib Verheirateten und Unverheirateten, was sie brauchen und erhoffen. Bleibe uns nahe mit deinem Wort. Gib uns Mut, Geduld und Zuversicht. Bewahre uns vor Eigensucht und Undankbarkeit, vor Leichtsinn und Untreue. Tröste die Enttäuschten und Verlassenen. Lass die Verwitweten nicht allein.

Herr, was du geschaffen hast, ist gut. Vergib uns, wenn wir es verderben. Hilf uns, es recht zu gebrauchen. Wir bitten dich im Vertrauen auf deinen Sohn Jesus Christus.

Amen

Claudia Kuchenbauer, Pfarrerin

Die Traufrage

Selber formulieren oder machen lassen?

Claudia Kuchenbauer, Pfarrerin

Nachweis: Jasmin Kluge, EPV

Das Hohelied der Liebe - einer der beliebtesten Hochzeitstexte von Schauspielerinnen und Schauspielern gelesen

Allein und gemeinsam leben

In Beziehungen leben

Ob Familie, Single oder Paar – jede Lebensform hat schöne und schwere Seiten. Jeder Mensch lebt in Beziehungen, die ihm Halt geben und für die er Verantwortung hat und beten kann.

Eine Fürbitte formulieren

Meine Bitte

05.05.2022

ELKB